Sind Sie Gewinner oder Verlierer im E-Commerce? – Tipps für einen herausragenden Auftritt

Gewinner Verlierer im E Commerce

2020 – ein ereignisreiches Jahr ist vorbei und wir befinden uns schon im April 2021. Etappenweise wurde nun alles etwas gelockert und eine kleine Normalität wurde wieder ersichtlich. Man kann sich Shoppingtermine buchen und mit einem tagesaktuellen negativen Testergebnis wieder mehr Einkäufe tätigen. Die Wirtschaft wurde nichtsdestotrotz stark getroffen durch die Pandemie. Während viele mit satten Gewinnen aus dem letzten Jahr marschierten, sah es für manch andere eher nicht so gut aus. Heute betrachten wir die „winning und loosing cases“ in Zeiten der Pandemie.  Zählen Sie zu den Gewinnern oder zu den Verlierern? Was sind aktuelle Trends in der Digitalisierung? Und wie können Sie möglichst gut in die After-Lockdown-Phase einsteigen?

Lebensmittel im Internet kaufen – Schon ausprobiert?

Das Online-shoppen wurde in Zeiten Coronas natürlich immer intensiver genutzt und voran getrieben. Wie soll man auch sonst an gewisse Dinge kommen, die man normalerweise immer im stationären Geschäft gekauft hat? Nicht nur der Lockdown hat das Onlineshopping voran gepusht, auch das Weihnachtsgeschäft 2020 hat große Zahlen geschrieben. Besonders der Umsatz mit Lebensmittel ist hier stark gestiegen. Die Erlöse sind laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel um 83% gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr. In Berlin sehe ich seit letztem Jahr täglich den Rewe Lieferservice bei mir durch die Strasse düsen. Auch Edeka bietet mit Bringmeister seinen persönlichen Lieferservice an. Online kann der Warenkorb gefüllt werden und ab einem Mindestbestellwert von 50€ wird alles kostenfrei nach Hause geliefert.  

Kochen für Anfänger

Mit den Lockdowns folgte die Schließung der Restaurants und somit ging es an den eigenen Herd. Für manche ist dies Routine, für andere (mich eingeschlossen) hieß es nun erstmal Kochen lernen oder online Essen per Lieferservice bestellen. Unternehmen wie Marley Spoon und Hello Fresh haben hiervon enorm profitiert: Allein die Aktie von HelloFresh stieg im Vergleich zum Vorjahr um sage und schreibe 239%. Mittels Unternehmen wie den benannten, bestellt man sich eine Kochbox im wöchentlich kündbaren Abo direkt nach Hause. Step by Step wird man durch die Kochanleitung geleitet und alle Zutaten sind in der Box (bis auf Pfeffer/Salz, also die Dinge die man sowieso zuhause hat). 

Der „Corona-Hero“

Auch reine Essenslieferdienste wie Delivery Hero profitierten enorm vom Corona-Lockdown. Die Erlöse des Unternehmens schossen um 95 % nach oben auf 2,8 Milliarden €, teilten die „Delivery Heros“ letzten Monat mit. Wer keine Lust auf Kochen hat, konnte ja nur auf Lieferdienste zurück greifen, so legte eben auch die Zahl der Bestellungen um 96 % zu. Seit letzen August ist die Firma am Leitindex notiert und auch hier werden oh wunder enorme Profite verzeichnet.

Lieferando profitierte dementsprechend natürlich auch enorm, „Corona hat uns um ein Jahr nach vorne gebracht“, sagte die deutsche Lieferando-Chefin Katharina Hauke im Interview mit dem Tagesspiegel. Sie verdeutlichte, dass viele Unternehmen die Nachfrage in der App als „ergänzendes Standbein“  in dieser Zeit nutzten. 

E-Commerce Giganten 

Zahlreiche E-Commerce Plattformen wie Otto oder Zalando zählen ebenso zu den Gewinnern dieser Pandemie. Amazon ist hier natürlich ganz vorne mit dabei. Als im März 2020 jede Aktie einbrach, schaffte es Amazon innerhalb eines Monats das vorherige Hoch zu toppen und im September 2020 war der Marktwert sogar verdoppelt. Allerdings steht das Unternehmen etwas in der Kritik, da bis heute nicht der Tarifvertrag im Versandhandel anerkannt wird seitens Amazon. Immer öfters wird gestreikt und das Unternehmen als „Lohndrücker“ bezeichnet.

Auch die deutsche Post freut sich über Rekordumsätze im Jahr 2020. Dadurch dass sich hier aber so eine Entwicklung zeigt, leiden natürlich andere. Es wird auf Einkaufsbummel verzichtet, bzw. sind sie gar nicht mehr erlaubt. Stationäre Ladengeschäfte litten hierunter enorm und viele Läden mussten enorme Umsatzeinbußen verzeichnen, oder sogar Insolvenz anmelden. 

Drogerie & Online-Shopping

Mit 47% verzeichnet auch der Drogeriebereich einen großen Zuwachs. Medikamente sind knapp doppelt so viel gekauft worden. Auch Klamotten werden viel öfters online eingekauft: der Aktienkurs von Zalando verdoppelte sich im vergangenen Jahr. Das Berliner Unternehmen profitiert enorm vom Boom des Onlinehandels. Auch Otto als Deutschlands zweitgrößter Online-shop geht hier als Gewinner raus: 2020 sind die Anzahl der Bestellungen um 60% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Hierbei waren Sofas, Fernseher, Mobiltelefone, Notebooks und Schuhe die meistverkauften Artikel.   

Loosing cases

Nicht alle profitieren so sehr von der aktuellen Situation wie die bereits genannten. Viele Unternehmen hängen finanziell nur noch am seidenen Faden und hoffen, dass diese Krise bald vorübergeht. 

Touristik

Ganz vorne stehen hier vor allem Reiseportale und Hotelbuchungsplattformen. Sie haben massiv unter Corona gelitten: 85% an Reiseveranstaltern und Reisebüros haben enorme Existenzängste. Bei Hotels und Gaststätten sieht es nicht anders aus: 67% benötigter Einnahmen fehlen. Die Zahlen gehen aus einer Umfrage der sueddeutschen hervor. 

Die Luftfahrtindustrie ist dementsprechend natürlich auch eingebrochen. Während viele Airlines Insolvenz anmelden mussten, konnten wenige sich über Wasser halten. Lufthansa konnte nur durch milliardenschwere Hilfspakete gestützt werden. Sonst würde es die seit Jahren erfolgreich bestehende Airline heute auch nicht mehr geben, zumindest nicht mehr in dieser Form.

Nicht viel besser steht es um Veranstalter von Messen, Events und Konferenzen. Viele Termine mussten komplett abgesagt, oder in virtuelle Räume verlegt werden. Der deutsche Tickethändler Eventim beispielsweise, verzeichnete letztes Jahr einen Einbruch des Umsatzes von 80%, im Vergleich zum Vorjahr.

Kaum verwunderlich, dass der Einzelhandel ebenso enorm gelitten hat. Nicht nur in der Berliner Innenstadt sieht man viele Läden, die komplett leer sind und schließen mussten. Die die nicht gezwungen waren komplett zu schließen, führen diverse Aktionen zur Überbrückung der Krise ein.

Click & Collect

Ein oft angewandtes Prinzip ist Click&Collect: Der Kunde bestellt vorab online und wählt ein Zeitfenster bzw. bekommt ein Zeitfenster zugewiesen, in welchem er die bestellte Ware abholen kann. Wir kennen dieses Prinzip von Ikea. Rewe beispielsweise bietet diesen Service, neben seinem Lieferservice auch an.

Koffer Klein, ein kleines Geschäft aus Frankfurt, verkauft zudem vermehrt per Click&Collect. Der Umsatz für das seit 82 Jahren bestehende Familienunternehmen ist im letzen Jahr um knapp 70% eingebrochen. Viele der Mitarbeiter befinden sich zurzeit in Kurzarbeit. Kaum verwunderlich, dass die Nachfrage während einer Pandemie hinsichtlich Koffern u.a. stark gesunken ist. 

Gastronomie, Lieferservice und „Ghost kitchens“

Unzählige Restaurants mussten aufgrund der Pandemie schließen. Die Dauer der Lockdowns war einfach zu lang und finanzielle Mittel waren auch nicht mehr wirklich vorhanden. Doch mittels diverser Aktionen und etwas Kreativität, schafften es auch eine Großzahl sich über Wasser zu halten. Ganz weit vorne hier natürlich diverse Abhol-, und Lieferservices. Entweder die Restaurants organisieren die Auslieferung der Gerichte komplett selbst, oder meldeten sich bei Unternehmen wie Lieferando etc. an.

Die sogenannten „Ghost-Kitchens“ sind durch die Corona Pandemie mehr oder weniger über Nacht groß geworden. In diesen Geister-Küchen wird nur gekocht, aber nicht bedient. D.h. es befinden sich keine Gäste im Restaurant. Treu nach dem Prinzip „Drive-Out“ statt „Drive-In“, wird in abgelegen Restaurants am Rande der Stadt bzw. in günstigen Gegenden fleissig gekocht und das Essen nach Hause geliefert. So sparen sich die Restaurants unnötig teure Einrichtungen, Servicekräfte und vieles weitere. 

Digitalisierungstrends 

Wie wir nun alle ungemein gemerkt haben, verläuft sehr vieles in den virtuellen Bereich, alles wird digitaler, hier nur ein paar Beispiele dafür:

  1. Homeschooling – Viele Schulen mussten sich in Zeiten Coronas (endlich mal) etwas der Digitalisierung beugen. Das bedeutet, Hausaufgaben werden per Ipad/Laptop bearbeitet und es findet vermehrt Einsatz von Zoom und Skype Unterrichtsstunden statt. 
  2. Lieferservices und virtuelle Küchen – Wie bereits beschrieben verwandelt sich das eigene Wohnzimmer in ein virtuellen Wartebereich, wo auf das bestellte Essen gewartet wird. In „Ghost-Kitchens“ o.a. wird gekocht und binnen meist kürzester Zeit kommt das noch warme Essen direkt nach Hause auf den eigenen Esstisch. 
  3. Digitale Meetings – Für viele hieß es fast das gesamte letzte Jahr und auch noch in diesem Jahr: Ab ins Homeoffice. Dies bedeutet auch Meetings mussten in den digitalen Raum verlegt werden. Videokonferenz-Anbieter wie Zoom oder Teams wurden in Zeiten der Pandemie vermehrt eingesetzt.
  4. M-Commerce & Shoppingapps – Das Handy findert verstärkt Anwendung. Man kann inzwischen fast alles per Handy erledigen: Online shoppen, Lebensmittel einkaufen, Foodboxen bestellen, usw. Schauen sie bei Interesse dazu doch mal in unserem Artikel The Rise of M-Commerce vorbei. 

Es gibt keine Frage noch viele weitere Bereiche wo die Digitalisierung sich (besonders gepusht durch die Pandemie) auf dem Vormarsch befindet. Inwiefern nachhaltige Veränderungen in den nächsten Jahren bleiben werden, bleibt spannend. Doch es ist klar, dass Corona unsere aktuelle Lebensweise stark geprägt hat. 

Tipps für Ihren E-Commerce und M-Commerce Auftritt

Zählen Sie sich eher zu den Gewinnern oder Verlieren der aktuellen Situation? Benötigen Sie Tipps für einen exzellenten E-Commerce-Auftritt? Dann schauen Sie sich doch mal unsere folgenden Tipps und Empfehlungen an: 

Mittels einer Studie der TU Berlin wurden Strategien und Tipps für einen erfolgreichen Onlineshop abgeleitet. Falls Sie zudem dem aktuellen Trend folgen wollen, sollten Sie sich mit dem M-Commerce (Mobile Commerce) Thema befassen. Heutzutage und besonders nochmal in Zeiten Coronas, läuft immer mehr über das eigenen Smartphone. Wie sie auch hier einen professionellen Auftritt bewahren, verraten wir Ihnen in unserem „Rise of M-Commerce“ und Mobile Shopping Beiträgen.