Das Internet – Darstellungsmöglichkeiten und ihre Folgen Teil 1

Von 10. Januar 2015 Allgemein Kein Kommentar
Marketplaces Beispielbild

Ein Text über die extreme Zunahme der Internetnutzung im Kontext Vertrauen im Internet.

Ist die Internetwelt eigentlich verrückt geworden? Überall um mich herum finden große Teile des Alltags nur noch im Internet statt. Die Kommunikation mit den Freunden über Whatsapp und Facebook, Foto- und Datenaustausch über die Dropbox, Emails, Fernsehen, Filme, Videochatten über Skype, Onlineshopping, Essen bestellen… Die Liste ließe sich ewig fortführen.

Verrückt geworden sind wir wohl nicht, wir wenden uns lediglich dem modernen Zeitalter der Massen- und Mediengesellschaften zu. Die Gründe für diesen auffallenden Wandel liegen in der Veränderung des menschlichen Medienkonsums seit der Mitte der 1990er Jahre. Die zunehmende Zahl an Fernsehkanälen einerseits und neue Medien wie das Internet, SMS und Smartphones andererseits, haben die passiven Gewohnheiten des Menschen verändert und das Verhältnis zu jenen von einem passiven in ein aktives verwandelt. Auch die Werbung hat es immer schwerer, da die Konsumenten anspruchsvoller und reizüberflutet sind. Vor 30 Jahren reichten drei Werbespots, um den Großteil der Bevölkerung zu erreichen, heute sind weit mehr erforderlich. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren es rund 650 Werbebotschaften täglich, mit denen sich die Menschen konfrontiert sahen, heute sind es bis zu 6000. Dies führte dazu, dass nur noch durchschnittlich zwei Prozent der Botschaften überhaupt wahrgenommen werden. Es gibt ständig neue Werbemethoden im Internet und man muss als User mittlerweile zweimal hinsehen und hinterfragen, denn überall lauern Viren oder versteckte Werbebotschaften. Besonders »gemein« ist das Stealth Marketing, auch bekannt als Buzz Marketing. Es ist eine Werbeform, die wirbt, ohne, dass der Beworbene merkt, dass er beworben wird. Der Hauptaspekt ist, keinen sofortigen Kauf zu erreichen, sondern den Konsumenten empfänglicher für spätere direkte Werbung zu stimmen. Man kann bei Buzz-Marketing schnell selbst zum Transmitter werden, denn Firmen bezahlen dafür, dass Menschen Freunden und Bekannten von zum Beispiel einem Restaurant erzählen, das sie besucht haben, und somit die Idee bei dem Gegenüber fördern, dieses selbst testen zu wollen.

Ähnlich funktioniert Stealth Marketing in der Online Welt. Hier können die User in Blogs, Videoplattformen oder speziell dafür gestellten Internetseiten, Angebote vergleichen, von Erfahrungen berichten und das Erlebte oder Ausprobierte auswerten. Besonders beliebt sind hier die Erfahrungsberichte von Urlaubern über bestimmte Reisegebiete und Hotels bei z.B. Holidaycheck. Diese Berichte können die persönliche Meinung stark beeinflussen und sogar verändern. Die Unternehmen nutzen diese Werbeform für sich, indem sie, als normale User getarnte Mitarbeiter, in die Foren und Blogs »einschleusen«. Diese Mitarbeiter können möglichst viele positive Eindrücke verbreiten und so die anderen Leser zum Kauf oder Ausprobieren animieren. Werbung und sonstige Kommunikation online werden an dieser Stelle eins, und es ist nicht mehr klar herauszufiltern, welche Absichten und Ziele in den einzelnen Botschaften stecken.

Ethisch ist das ganze meiner Meinung nach fragwürdig. Wo sind die Grenzen von alledem? Was ist die Wahrheit? Können wir nicht mal mehr auf die Urlaubsbewertungen bauen, da sie von Mitarbeitern geschrieben werden? Und wie stelle ich mich selbst glaubwürdig dar?

 

Freut euch auf Teil 2,

Eure Mila.